Eloxierte Lokschilder der Deutschen Bundesbahn

 

 

Es wurden ein paar Lokschilder der Deutschen Bundesbahn eloxiert. Dies geschah rein aus optischen Gründen und als Versuch des Korrosionsschutzes der Aluminiumoberfläche.

 

Lokomotiven der Baureihe E94 wurden teilweise mit „gold“ eloxierten Aluschildern ausgestattet. Das Eloxal wurde als Schutzschicht aufgebracht und der Farbton „Goldeloxal“ zur optischen Hervorhebung beigegeben. Dies erfolgte als Anlehnung an die Messingschilder der jungen DB. Umgangssprachlich hat sich der  Begriff "Messing-eloxiert" eingebürgert, wohl im Zusammenhang mit dem Material "Messing" bei Lokschildern.

Es betraf folgende E94er:
E94 012 bis E94 140, 145 und 151-161.

DB E94 012, Guss Alu Groß, Messing-eloxiert, Satz

E94 036 in Guss-Alu-Groß, Messing eloxierte Ziffern

Deutschland (BRD), Lokschild der DB: E94 043, Guss-Aluminium-Groß, gold eloxiert. BxH = 700 x 200 mm.

E94 039 Guss-Alu-Groß, Messing eloxiert
Deutschland (BRD), Lokschild der DB: E94 043, Guss-Aluminium-Groß, gold eloxiert. BxH = 700 x 200 mm.

Rückseite

E94 045 in Guss-Alu-Groß, Messing eloxierte Ziffern und abweichender "5" Deutschland (BRD), Lokschild der DB: E94 048, Guss-Aluminium-Groß, gold eloxiert. BxH = 700 x 200 mm. DB, E94049 Guss Alu Groß, Gold-Messing eloxiert, Satz

(ein Zahlenpalindrom)

Deutschland (BRD), Lokschild der DB: E94 051, Guss-Aluminium-Groß,  gold eloxiert.BxH = 700 x 200 mm. Die Lok ist als Museumslokomotive wieder aktiv. Die Messingschilder, welche sie zeitweise trug, unterscheiden sich klar in der Ausführung der "5".

Rückseite

Die Lok ist als Museumslokomotive wieder aktiv. Die Messingschilder, welche sie zeitweise trug, unterscheiden sich klar in der Ausführung der "5".

DB, E94 062 Guss Alu Groß, Messing eloxiert

Rückseite

E94 075 Guss-Alu-Groß, Messing eloxiert Deutschland (BRD), Lokschild der DB: E94 081, Guss-Aluminium-Groß, gold eloxiert. BxH = 700 x 200 mm.

Rückseite

Deutschland (BRD), Lokschild der DB: E94 087, Guss-Aluminium-Groß, gold eloxiert. BxH = 700 x 200 mm.

Rückseite

DB, E94 092 Guss Alu Groß, Messing-eloxiert, ein schöner Satz Deutschland (BRD), Lokschild der DB: E94 108, Guss-Aluminium-Groß, gold eloxiert. BxH = 700 x 200 mm.

Rückseite

DB, E9 4113 Guss Alu Groß, Gold eloxiert
DB, E94 122, Guss-Aluminium-Groß, Gold-eloxiert, ein schöner Satz Deutschland (BRD), Lokschild der DB: E94 124, Guss-Aluminium-Groß, gold eloxiert. BxH = 700 x 200 mm, Supersatz mit Heimatschildern.

Rückseite

E94 126 Guss-Alu-Groß, Messing eloxiert E94 138 Guss-Alu-Groß, Messing eloxiert
Deutschland (BRD), Lokschild der DB: E94 139, Guss-Aluminium-Groß, gold eloxiert. BxH = 700 x 200 mm.

Rückseite

Deutschland (BRD), Lokschild der DB: E94 151, Guss-Aluminium-Groß, Gold eloxiert (GAlG-elox) DB, E94 157 Guss Alu Groß, Gold eloxiert DB, E94 158 Guss-Aluminium-Groß, Messing-eloxiert

ein weiteres Schild:
Deutschland (BRD), Lokschild der DB: E94 158, Guss-Aluminium-Groß, gold eloxiert. BxH = 700 x 200 mm.

Rückseite

 

 

Des weiteren gibt es eloxierte Schilder, die auch für folgende Elektroloks angefertigt wurden:

E40 505 Guss Alu Groß, Satz

DB, E40 523 Guss Alu Groß, Rückseite Messing-eloxiert

DB, E40 523 Guss Alu Groß, Rückseite Messing-eloxiert
die Rückseite von E40 523 ist noch traumhaft erhalten!

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Auch Dampflokschilder wurden "gold eloxiert":

DB, 01 1084 Guss Alu Groß, Messing eloxiert

DB, 01 1084 Guss Alu Groß, Messing eloxiert mit exotischem Stempel
Rückseite mit exotischem Gusszeichen/Stempel

Dieses Zeichen wurde auf
01 1095 NAlR ebenso entdeckt.

Es sieht aus, wie ein "K" im Rechteck. Mag es von "Kassel" kommen, wo die Maschinen im Einsatz waren?

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Interessant ist, dass auch Heimatschilder in dieser eloxierten Färbung bestellt wurden. Dies betraf folgende Betriebswerke:

DB, Bw Augsburg, GALMg3(Cu), eloxiert, Buchstaben abgeschliffen
Buchstaben abgeschliffen

DB, Bw Augsburg, GALMg3(Cu), eloxiert, noch nicht lackiert, Buchstaben abgeschliffen
Buchstaben abgeschliffen, unlackiert

DB, Bw Augsburg, GALMg3(Cu), elosiert, Rückseite
Rückseite

Bw Augsburg
(BD Augsburg)

Heimatschild DB, Bw München-Ost, GAlMg3(Cu) PS, Messing eloxiert, von E94er Lokschilderserie, die Ms-elox waren

Gusszeichen

Bw München-Ost
(BD München)

DB, Bw Regensburg, GAlMg3(Cu, Messing eloxiert

 

Bw Regensburg
(BD Regensburg)
 

DB, Bw Rosenheim GAlMg PS, Messing eloxiert, Buchstaben abgeschliffen

Buchstaben abgeschliffen

 

 

Bw Rosenheim
(BD München)

 

DB, Bw Ulm GAlMg3(Cu), Messing-eloxiert

 

 

 

Bw Ulm
(BD Stuttgart)

 

Bw Neu-Ulm DB, Bw Stuttgart GALSI-10Mg, rückseitig eloxiert
GALSI-10Mg,
HL-Stempel,
rückseitig noch eloxiert erhalten geblieben

DB, Bw Stuttgart GALSI-10Mg eloxiert, Rückseite
Rückseite

Bw Stuttgart
(BD Stuttgart)

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Das sind Betriebswerke aus den Direktionen Augsburg, München und Stuttgart.
Interessanterweise sind keine Direktionsschilder (BD) und auch keine Hoheitszeichen (Deutsche Bundesbahn) bekannt.
Leider wurden an vielen Lok- und Heimatschildern bei der Restauration die eloxierte Oberfläche abgeschliffen. Möglicherweise dachte der eine oder andere Sammler an „Schmutz“ oder Bremsstaub, welcher zu entfernen galt.

 

Welche Stelle diese Schilder bestellt hatte, mit welcher Intention und warum nur bestimmte Maschinen damit ausgerüstet wurde, ist mir bis heute nicht bekannt.

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Zur Technik:

 

Was ist eloxiertes Aluminium?

Bei eloxiertem Aluminium handelt es sich um eine spezielle Oberflächenbehandlung von Aluminium, durch die das verwendete Material eine zusätzliche Schutzschicht erhält. Diese Schutzschicht ist auf der einen Seite sehr dünn, bis zu ca. 0,025 Millimeter, aber zum anderen auch sehr haltbar, da diese Zusatzschicht im molekularen Bereich mit dem Untermaterial verbunden ist. Sie ist farblos und wird durch die so genannte Elektro-Oxidation hergestellt (Eloxidation). Eloxiertes Aluminium ist wegen des verlässlichen Schutzes vor Korrosion durch die Eloxalschicht insbesondere für Außenanwendungen sehr gut geeignet.

Technische Hinweise: Das Eloxal-Verfahren (dabei handelt es sich um eine Abkürzung für elektrolytische Oxidation von Aluminium) ist eine Methode der Oberflächentechnik zur Erzeugung einer oxidischen Schutzschicht auf Aluminium durch anodische Oxidation. Dabei wird im Gegensatz zu den galvanischen Überzugsverfahren die Schutzschicht nicht auf dem Werkstück niedergeschlagen, sondern durch Umwandlung der obersten Metallzone ein Oxid bzw. Hydroxid gebildet. Es entsteht eine 5 bis 25 Mikrometer dünne Schicht, die vor Korrosion schützt – die natürliche Oxidschicht des Aluminiums beträgt lediglich wenige Nanometer, also etwa ein Tausendstel der technisch hergestellten Oberflächen-Versiegelung.

 

Hier noch einige Informationen aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie:

Die anodische Oxidation

Die anodische Oxidation bezeichnet in der Oberflächentechnik ein elektrolytisches Verfahren zur Herstellung von oxidischen Schichten auf Metallen. Die anodische Oxidation stellt den Gegensatz zur kathodischen Reduktion dar.

 

Das Verfahren
Bild: Elcap, Jens Both
 

Prinzipdarstellung der anodischen Oxidation

Bei der anodischen Oxidation werden geeignete Lösungen (beispielsweise Schwefel- oder Chromsäure) elektrolytisch behandelt, d. h., durch elektrischen Strom zersetzt. Es bildet sich auf der Anodenoberfläche eine Oxidschicht.

Die so hergestellte Schicht dient vorwiegend als Schutzschicht für Metalle gegen Korrosion und Abrieb. Sie werden aber auch als elektrische Isolation (Dielektrikum) in Elektrolytkondensatoren eingesetzt (Tantal, Niob, Aluminium).

Auch wenn die anodische Oxidation bei verschiedenen Metallen möglich ist, hat sie doch nur für Leichtmetalle größere technische Bedeutung erlangt, besonders bei Aluminium und seinen Verbindungen. Dort wird das Verfahren auch Eloxal-Verfahren genannt.

 

Das Eloxieren

Nach der Oberflächen-Vorbehandlung erfolgt das eigentliche Eloxieren. Schließlich folgt das Verdichten, üblicherweise einfach mit heißem Wasser oder Dampf. Es gibt auch die Möglichkeit des chemischen Verdichtens, das meist in Kombination mit Dampfverdichten eingesetzt wird.

Das Eloxal-Verfahren bedient sich der Elektrolyse. Die Kathode (negative Elektrode) zerlegt das in der Säure enthaltene Oxonium (H3O+) in Wasserstoff und Wasser. Der Wasserstoff wird frei. An der Anode (positive Elektrode) findet nach einem Zwischenschritt die Oxidation von Aluminium zu Aluminiumoxid statt. Die Säure wird nur zur Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit verwendet und ist an der Reaktion nicht beteiligt.

Bei der Gleichstromvariante wird das Aluminium als Anode geschaltet, man nennt daher das Verfahren auch Anodisieren. Die Gegenelektrode besteht meistens aus einem Material, das vom Elektrolyten nicht angegriffen wird.

Die Oxidation von Aluminium mit dem Eloxal-Verfahren kann auf drei Arten vorgenommen werden:

  1. Eintauchverfahren in ruhenden Bädern: Die Werkstücke werden ganz oder teilweise in das Oxidationsbad eingetaucht; die Stromquelle ist am Werkstück und an der im Bad tauchenden Gegenelektrode befestigt.
  2. Spritzverfahren: Das rotierende Werkstück und eine bewegliche Düse, woraus der Elektrolyt austritt, werden an die Stromquelle angeschlossen.
  3. Durchlaufverfahren in ruhenden Bädern: Drähte, Bänder, u. ä. werden durch das Oxidationsbad gezogen; die Stromquelle ist wie bei 1. angeschlossen.

 

Elektrolytisches Färben

Das elektrolytische Färben wird mit Wechselspannung durchgeführt. Der Elektrolyt enthält ein färbendes Metallsalz. Die Dauer der Elektrolyse hängt von der erwünschten Farbtiefe ab. Die Metallionen dringen tief in die Poren der Schicht ein. Die so zum Teil mit Metall gefüllten Poren verursachen nun durch Aufnahme- und Streueffekte eine lichtechte Färbung. Viele unterschiedliche Farbtöne sind erzielbar, auch goldfarbene („Goldeloxal“).

 

Genau um dieses goldfarbene Eloxal geht es hier bei uns Schildersammlern, das umgangssprachlich „Messing eloxiert“ genannt wird.

Hinweis: Wie aus der Technik ersichtlich, gibt es keine einseitig eloxierten Lokschilder.

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