Bewertung von Lokschildern

 

 

 

Die ersten Bewertungen hat Klaus-Dieter Holzborn in seinem Lokschilder-Report abgedruckt. Eine textliche Zusammenfassung erfolgte im neuen und aktuellen Buch über Lokschilder von Thomas Samek.

Doch was macht wirklich den Wert eines Lokschildes aus?

 

Für Anfänger

Lokschilder sind Blechtafeln, welche die Bauart sowie die laufende Nummer dieser Lokomotive beschreiben. Der Wert eines solchen Schildes gleicht dem Schrottwert und geht gegen 0,- Euro.

 

Für Fortgeschrittene

Hier kommt die Liebe ins Spiel. Die Liebe zur Eisenbahn. Diese Schilder sind Relikte einer vergangenen Epoche und Zeitzeugen von Maschinen. Der eine liebt die Maschine selbst und bewahrt noch ein Teil genau dieser Maschine. (Mit der Nummer lässt sich auch genau nachweisen, dass es eben jene Maschine war) Der andere liebt die Maschine und die Epoche, in der die Lokomotive fuhr. Dann gibt es noch Sammler, die Sammeln möglichst alle Baureihen und andere Sammler sammeln einfach des Sammelns willen. (soll es ja auch geben...)

Wie bewerten Sammler dann diese Schilder?

K. D. Holzborn hat dies mit Punkten in seinem "Lokschilderreport" getan. Hier wird nach folgender Richtlinie vorgegangen:

 

Ein Schild aus der Länderbahnzeit ist äußerst selten. Wurden doch mit preußischem Perfektionismus (fast) alle Schilder eingesammelt und eingeschmolzen. Der Arbeitsaufwand hat nicht viel gezählt, das Buntmetall war eine kleine "Dreingabe" vom Wert her.

Schilder aus der Reichsbahnzeit (DRG) sind auch sehr selten. Besonders wiederum die Schilder mit Messingziffern. Diese Schilder wurden Ende der 1930er Jahre von den Lokomotiven genommen und die Ziffern abgeschlagen. Buntmetall war kein Heimstoff und somit wertvoll. Ersetzt wurden solche Schilder durch Aluguss-Schilder, den bekannten RH-Schildern. (Rein-Alu Typ "H").

Alu-Schilder der DRG und DR-Zeit sind schon häufiger und sehr begehrt. Manch einer sammelt sie wegen der Seltenheit, oder der Epoche. Der andere sammelt sie, wegen der Ziffernform oder einfach, weil es die ältesten, noch einigermaßen bezahlbaren Schilder sind.

Schilder aus der DB-Zeit sind schon deutlich häufiger. Diese Niet-Schilder mit ihren runden Ziffern sind neben den spitzen DR-Ost-Schildern die häufigste Ausführung.

Der letzte zeitliche Bereich gilt der EDV-DRo-Ära. Wo die DB die Schilder bereits durch Blechtafeln mit Klebebuchstaben ersetzt hatte, bzw. die Ziffern einfach auflackieren ließ, gab es bei der DRo noch Schilder mit großen Aluziffern.

Den Abschluss bilden wenige Schilder der DB-AG. Kaum vorstellbar, doch es wurden tatsächlich noch Lokomotiven "umgenummert". Diese Loks erhielten entweder neue Blechtafeln, oder die bestehenden Schilder wurden umgenietet auf den neuen, gemeinsamen Nummernplan. Solche Schilder sind äußerst selten. Die wenigsten Sammler sind sich der Seltenheit bewusst. Meines Erachtens müssten diese Schilder weit mehr wert sein, als für sie momentan bezahlt wird, wenn man alleine die Seltenheit betrachtet.

So zeigt der "Lokschilderreport" von K.D. Holzborn eindeutig die Bewertung der 1980er und 1990er Jahre:
DRG-Schilder sind sehr hoch bewertet, DB-Schilder je nach Seltenheit, DR-Ost-Schilder sehr schwach, mit großem Abschlag. Ebenso die Schilder der Elektroloks wurden kaum gewürdigt. EDV-Schilder hingegen kamen nicht mal in die Bewertungsliste. Auch die Heimatschilder wurden ihrer Seltenheit nach mit Punkten bedacht. Heimatschilder von Bws, in denen Elektroloks stationiert waren, bekamen auch einen seltsamen Bewertungsabschlag.

Meines Erachtens zu subjektiv. Gerade die damals als "minderwertig" bezeichneten Schilder haben heute einen Wert angenommen, wo manche Sammler nur träumen können. Wer hätte damals gedacht, dass die spitzen, genieteten Ziffern der DRo-Lokschilder bei gleicher Lokbauart heute mehr Wert haben, als vergleichbare Schilder mit runden Ziffern der DB.

Wer hätte damals daran gedacht, dass EDV-Schilder 4-stellige Werte annehmen könnten, dass Schilder von Dieselloks mehr bringen, als von Dampflokomotiven?

Man denke an die Schilder der Einheits-Elektroloks der DB. Fast jeder kannte die Loks noch, sie waren lange Jahre in Betrieb. Doch die Zahl dezimiert sich fast täglich. Schilder dieser Loks sind auch bei Modellbahnern interessant, da sie noch nicht einen zu hohen Wert angenommen haben  und für ein paar Euro erschwinglich sind.

Wer jetzt immer noch was über Preise und Euronen lesen möchte, der sollte zum nächsten Kapitel übergehen:

 

Realismus

Wir Sammler sind  trotz Punktesystem einen eigenen Weg gegangen:

Schilder mit hohem Alter werden sehr hoch bewertet. So sind die Schilder der Länderbahnzeit zu selten, um sie zu sammeln. Hier werden rein subjektive Liebhaberpreise bezahlt, ähnlich denen der DRG-Messing-Schilder.

Am teuersten kommen Messing-Niet-Schilder (NMsD) der DRG-Zeit. Sie liegen je nach Baureihe zwischen 2.000,- Euro und 10.000,- Euro. Hier hängt es ebenso von der Seltenheit und der "Lieblingslok" eines einzelnen ab.

Alu-Niet-Schilder (NAlD) der DRG-Zeit bzw. Aluguss-Schilder (GAlS) der DR-Zeit stehen an zweiter Stelle. Hier sind sehr stark die Schmuckschilder, d.h. die Schilder der Schnellzuglokomotiven 01.10 und 03.10 mit Rand interessant. Preise? Ebenso kräftig im 4-stelligen Euro-Bereich.

Des weiteren gibt es noch die RH-Ersatzschilder. RH ist die Bezeichnung für Reinaluminium, Typ "H". Auch diese liegen je nach Leidenschaft und Seltenheit im 3- bis 4-stelligen Euro-Bereich. (Am günstigsten sind noch die Schilder der Baureihe 64 zu erwerben. Das liegt aber alleine daran, dass sehr viele von den Schildern in dieser Ausführung erhalten geblieben sind)

DB-Aluguss-Schilder (GAlG) der jungen Deutschen Bundesbahn (DB) vom AW Ingolstadt mit gazeartigem Untergrund sind für die Sammler der Nachkriegszeit sehr begehrte Sammelobjekte. Wurden sie doch nur zur Anfangszeit der Beschilderung in den 1950er Jahren ausgeliefert. Es folgten die Schilder mit genieteten, runden Ziffern nach Schriftart DIN 1451. Diese genieteten Schilder sind deutlich vom Preis gegenüber den DB-Aluguss-Schildern reduziert. Es sei denn, es handelt sich um sehr seltene Baureihen. Dann wird schnell anstelle eines dreistelligen Betrages ein vierstelliger Betrag bezahlt.

DB-Messingguss/Aluguss-Schilder (GMsG/GAlG) der DB sind sehr schöne Schmuckschilder und ihrer Seltenheit angemessen. Hier liegt der Wert bei einem knappen 4-stelligen Betrag für die Baureihen 23, 65, 82, bei der 66 bei einem mittleren 4-stelingen Betrag. Die Baureihen 05 und 10 liegen deutlich im oberen, vierstelligen Preissegment.

DB-Alu-Hohlguss-Schilder (GAlG-HG) der DB haben bei vielen Sammlern einen ähnlichen Wert wie die DB-Gussschilder (GAlG, GAlR).

DB-Niet-Schilder (NAlS) der Deutschen Bundesbahn sind Exoten und auch nur für einen kleinen Sammlerkreis interessant. Im Verhältnis zu den Niet-Alu-Rund Schildern der DB sind diese locker mit dem doppelten Wert anzusetzen.

DB-Niet-Schilder (NAlR) der Deutschen Bundesbahn sind die wohl am häufigsten bei der DB erhältlichen Schildern. Hier reicht der "Wert" von ca. 50,- Euro bis zu einem kleinen 4-stelligen Betrag. Je nach Seltenheit der Baureihe und nach persönlichem Faible für die Maschine. Die schmalen Ziffern vom Aw Lingen, sind nicht so beliebt, jedoch in der Ausführung sehr ansehnlich, da sie korrekt genietet wurden.

DRo-Aluguss-Schilder (GAlS) der Deutschen Reichsbahn (nach 1945, genannt DRo), sind häufiger, als die Gussschilder bei der DB. Hier gibt es deutliche Unterschiede: Die dünnen Schilder wurden den DRG-Schildern nachempfunden. Nachdem sie aber häufig gebrochen sind, wurde die nächste Guss-Generation dicker gegossen. Das kam den Gießereien entgegen, wurden sie doch in der Planwirtschaft nach abgenommenen "Kilos" bezahlt. Die Aluguss-Schilder sehen sich zunehmender Beliebtheit und erreichen oft einen höheren, dreistelligen Euro-Betrag.

DRo-Niet-Alu-Spitz Schilder (NAlS) der DRo sind die häufigsten Schilder dieser Bahnverwaltung. Der Wert eines Schildes hängt hier ebenso ab, von der Seltenheit der Lokbaureihe und dem persönlichen Faible für die Maschine. Die Werte liegen ähnlich den DB-Niet-Schildern zwischen ca. 50,- Euro bis zu einem hohen, dreistelligen Betrag. Seltene Maschinen hatten hier hingegen eine große Schilderanzahl. Wurden doch diese begehrten Schilder oft gegen "harte" Währung aus dem Westen weitergegeben. So hatte manch Lokomotive mehrere Schildersätze in ihrem Leben. Entsprechend haben diese "häufigen" Schilder einen deutlich niederen Preis.

DRo-EDV-Niet-Schilder (NAlG) erfreuen sich stets einer wachsenden Beliebtheit. Für "West"-Sammler kaum nachzuvollziehen, steigen die Preise für solche Schilder in den letzten Jahren. Auch hier gilt der Passus der Seltenheit sowie der Beliebtheit für die jeweilige Lokomotive. EDV-Schilder der DRo sind ab ca. 50,- Euro zu erwerben. Wer jedoch denkt, eine 01er wäre so günstig, wird hier kräftig enttäuscht. Nicht selten wird fast ein 4-stelliger Betrag dafür hingelegt. Doch wie das so im Leben ist, man muss erst mal so ein originales Schild erhalten...

DB-EDV-Klebe-Schilder sind selten anzutreffen und erfreuen sich keiner Beliebtheit. So halten sich die Preise im Rahmen bei kleinen, 3-stelligen Euro-Beträgen.

DB-EDV-Siebdruck-Schilder sprechen für die DB ab 1968. Sammler von Siebdruck-Schildern sind selten, doch die Zahl wächst langsam. Sehr teuer hingegen sind die Schilder der wohl schönsten deutschen Elektrolok, der Baureihe 103. Preise im mittleren, 3-stelligen Segment sind keine Seltenheit. Hier scheint jedoch der 103er Kult zu wirken. Alles was nach 103 riecht oder gar mal mit einer 103 in Berührung kam, hat schon eine gewisse Aura. Diese Schilder kaufen auch "normale" Eisenbahnfreunde, Modellbahner, Lokführer und eben  - Sammler - .

DB-AG-Niet-Schilder (NAlG) soll es geben und gibt sie auch. Sie sind sehr selten und nicht beliebt. Wahrscheinlich haben noch wenige Sammler den historischen Wert solcher Schilder erfasst. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass kaum ein Lokschildersammler diese Maschinen überhaupt noch kennt.... Wert? Reiner Liebhaberwert... (Hier meine ich nicht die Schilder der 106, 143, 155 etc, sondern die Schilder, die von der Bahn umgenummert wurden, d.h. durch Auswechseln der ersten Ziffer sowie der Kontrollziffer wurde die neue Baureihe der DB-AG definiert)

Schilder mit gemischten Ziffern sind nicht sehr beliebt, da sie optisch keine Gleichförmigkeit aufweisen. Beispiel: NAlS mit NAlR, bzw. NAlG.

Schilder mit exotischen Ziffern, wie sie bei der DRo manchmal hergestellt wurden, sind reine Liebhaberstücke für Sammler von exotischen Zifferformen und daher nicht zu klassifizieren. Sie liegen meist höher, als gleichwertige NAlS oder NAlR Schilder.

Gattungsschilder der DRG in Messing oder Aluminium sind am teuersten, dann die DR-RH Schilder. DB-Gattungsschilder sind ebenfalls selten, die Beschilderung der Gattung wurde Ende der 1950er Jahre nicht mehr ausgeführt. So gibt es noch die großen Masse die DRo-Gattungsschilder. Selbst der DB-Freund wird wohl nicht umhinkommen, sich zu "seiner" Lokomotive, wenn überhaupt, ein DRo-Gattungsschild zu hängen. Bei DR-Schildern stimmt wenigstens die Schriftform zu den DRo-Schildern.

Bei Heimatschilder Hier gilt das Selbe, wie bei den Gattungsschildern: DRG- Messing bzw. Aluminium ist sehr selten, dann die DR-Lücker Schilder und im Anschluss die DB-Schilder. Zahlbar je nach Seltenheit eines Bws sowie nach Alter. Preise von ca. 50,- Euro bis zu 4-stelligen Beträgen. Hier entscheidet sehr das subjektive Sammelthema. Schilder der DRo kamen erst in den 1960er Jahren auf und verbreiteten sich in der EDV-Ära zusehends. Sehr viele Dieselloks erhielten diese Heimatschilder. Hier kann man noch günstig das eine oder andere Schild ab ca. 15,- Euro erstehen. Die Heimatschilder der DRo sind deutlich günstiger. Vielleicht sind auch die bisher bezahlten Preise für die DB-Heimatschilder einfach zu hoch gewesen, doch das wird die Zeit zeigen.

Die Gewichtstafeln sind nur bei den Neubauloks der DB zu finden. Das betrifft die Dampfloks sowie die Elektroloks. An einige Altbauelektrolok kam noch ein Schild, doch war das eher selten und unterlag der zuständigen Direktion. Die BD München war hier sehr eifrig.

Bei Fabrikschildern gibt es einen kleineren Sammlerkreis. Die Preise liegen zwischen ca. 30,- Euro für moderne Baureihen bis hin zu alten Messingschildern von DRG- Loks bei einem 4-stelligen Betrag. Auch hier bestimmt die Seltenheit der Baureihe und das Alter des Schildes den Wert. Klar, subjektive Bonuspunkte sind auch hier immer vertreten, wie z.B. das Zusammenführen von Lokschild und Fabrikschild zu einem kompletten "Satz".

 

Surrealismus

Hier werden Preise für Schilder bezahlt, die nicht nachvollziehbar sind. Meist liegen Schilder bei einem Durchschnittswert, je nach Bauart und Seltenheit. So wird ab und zu ein Preis bezahlt, der jenseits von "Gut und Böse" ist. Wie kommt das zustande?

In erster Linie liegt es daran, dass zwei Sammler um ein Schild kämpfen. Sei es privat oder bei online- Auktionshäusern. Hier gewinnt nur der Verkäufer. Doch an was liegt das? Hier geht es nur darum, genau dieses Schild haben zu wollen. Ist es genau die Lokomotive, auf der der Sammler gefahren ist, ist es die letzte Lok aus dem heimatlichen Bw, ist es genau ein Bw-Schild, das noch in der Sammlung fehlt, fehlt die Ausführung...

Das kommt immer wieder vor und ist einfach zu akzeptieren. Klar, sehr zum Wohle des Verkäufers!

Für Anfänger oder "Nicht-Sammler" sind diese Aktionen mit Vorsicht zu genießen. Oft setzt der ahnungslose Verkäufer für ein "Standardschild" einen zu hohen Preis an und ist enttäuscht, wenn dieser Preis nicht bezahlt wird.

 

Weitere Faktoren für eine Schilderbewertung

Es spielen noch weitere Faktoren für eine Schilderbewertung mit:

Die Erhaltung
Der aktuelle Zeitgeist nennt ein Schild, unbeschädigt "ab Lok" zum Schönen und Eindrucksvollen. Beschädigte Schilder erhalten stets einen Preisabschlag. Schilder, die repariert sind, gewinnen wieder, je nach Qualität der Restauration.

Die Ausführung
Messing, Guss, Niet, Siebdruck wie zuvor beschrieben.

Die Seltenheit
DeWert eines Lokschildes ist reziprok mit der Stückzahl der Maschine. Auch Ausführungen von entsprechendem Schildermaterial wird mit einem kräftigen Bonus bewertet. Gemieden werden oft Schilder, die eine Mischlegierung haben, z.B. die Schilder mit Legierungen aus Heimstoffen wie Alu-Zink-Cupfer. Sie glänzen nicht so, sind leicht zerbrechlich und schlecht zu reparieren.
Das gilt auch für die Weißmetallschilder/Bleischilder der Direktion Kassel oder die sächsischen Ziffern aus Wm/Blei.

Nummer
Niedrige Ordnungsnummern mit einer oder zwei Nullen davor, wie 01 001, 119 001-6 oder originelle Ziffernkombinationen, wie 01 234, V100 100 oder 55 5555 sind exotisch und bei einigen Sammlern belieb
t. Oft wird auch rein subjektiv gesammelt, z.B. mag ein Sammler hinten die "3" und kauft sich so gerne die Baureihen mit der "3" hinten angestellt.

Originalzustand
Schilder "ab Lok" erzielen höhere Preise, wie lackierte, gereinigte oder restaurierte Schilder.

Heimatnähe
Schilder von Lokomotiven aus der Heimat des jeweiligen Sammlers erhalten stets einen Bonus genau dieses Sammlers.

Vollständigkeit
Schilder mit fehlenden oder beschädigten Ziffern werden massiv abgewertet. Sind hingegen Ziffern gegen andere ausgetauscht worden, bzw. ist eine Nummer neu zusammengestellt worden, verliert so ein Schild komplett an Sammlerwert.

Echte (originale) Lokschilder
Sind im Sammlerkreis Schilder, die an der Lokomotive befestigt waren und mit ihr gefahren sind. Schilder von Museumslokomotiven sind Schilder, die vom Verein oder Veranstalter für diese Maschine angefertigt wurden und haben reinen Liebhaberwert, wenn sie offiziell erworben wurden. Geklaute Museumsschilder werden von Sammlern mit Missachtung bestraft. Der Besitzer wird wahrscheinlicher mit einer strafrechtlichen Verfolgung rechnen müssen.

Lokschilder von erhaltenen Lokomotiven
Hier geht die Meinung weit auseinander. Interessant ist für die Heimatliebenden, wenn sie so ein Schild ihr eigen nennen dürfen. Ebenso interessant für den Eigentümer oder den Verein dieser Maschine. Sollte das Schild jedoch blitzblank und sauber sein, bzw. etwas rußgeschwärzt, ist immer Zweifel angebracht.

Bitte daran denken, dass für diese Museumsmaschine meist Lokomotivschilder nachgefertigt wurden, um sie mehr oder weniger richtig zu beschriften. Täuscht Euch nicht, es werden nicht nur 4 Lokschilder je Maschine gegossen.... Auch bei der Firma Pinter konnte in den 80er Jahren noch Bw-Schilder nachgekauft werden. Hierzu gibt es diesen Bericht.

Subjektiver Bonus
Erhält ein Schild diesen Bonus, ist der Preis unberechenbar und nirgends einzuordnen. Dieser Faktor ist meines Erachtens der größte und lässt die einheitliche Bewertung für Schilder einfach in der Luft zerplatzen. Das sei jedem (Sammler) eindringlich gesagt! Punkte hin oder her, was des einen die Freud, ist dem andern das Leid. Sammler, die alle Ausführungen und Generationen von Schildern sammeln, gibt es fast nicht. Andererseits, wer kann das schon bezahlen ;-)

 

Trend

Ein Trend, der gerade ungebrochen anhält, ist die Sammelleidenschaft hin zu Diesel- und Elektrolokomotiven. Dies hat wahrscheinlich den Grund, dass immer weniger Eisenbahnfreunde die Dampfloks noch lebend erlebt haben. Falls Dampflokschilder, dann sind es meist die EDV-Schilder, die in jüngerer Zeit an Beliebtheit gewonnen haben. Auch hier werden es meist die jüngeren Sammler unter uns sein, die sich dieser Leidenschaft verschrieben haben.

Heimatschilder der DRo sind im Preis leicht gestiegen, die Preise der DB-Heimatschilder sind massiv gefallen. Es gibt zwar nicht weniger Sammler für diese Schilder, doch werden nicht mehr die Preise der 80er oder 90er Jahre bezahlt. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel, so auch hier: Für sehr seltene Bw-Schilder, also Heimatdienststellen, die früh geschlossen wurden oder sehr klein waren, werden immer noch Spitzenpreise bezahlt.

Ein Schild ist nur so viel Wert, wie im Moment des Verkaufs dafür bezahlt wird. Ein seltenes Schild, welches wegen seines hohen Preises nicht verkauft wird, hat in diesem Moment keinen (!) Wert. Nicht einmal Schrottwert. Das sollte gerade dem Spekulanten klar sein!

Und noch etwas: Hier ist immer die Sprache von "echten" Lokschildern, d.h. Lokschilder die an der Lokomotive waren und gefahren sind. Museumslokschilder sowie Lagerschilder haben eher einen Anschauungswert, der dem persönlichen Geschmack entspricht.

Darum hier nochmals ganz deutlich: Wer Schilder nachmacht oder verfälscht oder sich nachgemachte oder gefälschte Schilder verschafft und in Umlauf bringt, muss mit einer hohen Geldstrafe und einer Anzeige rechnen.