Die Oberwagenlaterne / Zugschlusslaterne
Die
Geschichte Diese Laternen markierten bei Dunkelheit die Rückseite des letzten Waggons eines Zuges mit ihren roten Lichtern die Vollständigkeit dieses Zuges. Tagsüber geschah dies mit speziellen Scheiben (z.B. ein roter Kreis mit einem weißen Rand) oder eine um 90° gesteckte Oberwagenlaterne/Zugschlusslaterne. Diese Laternen wurden an den seitlichen Signalstützen am letzten Wagen so aufgesetzt, dass sie nach vorn durch ein weiß-gelbes Licht und nach hinten durch ein rotes Licht sichtbar waren. Auf diese Weise konnte die Vollständigkeit der Züge auch von der Lokomotive oder vom hochgelegenen Zugführerarbeitsplatz im Gepäckwagen festgestellt werden. Das Tagzeichen war seitlich an den Lampen angebracht, das rot-weiße Signalzeichen. So wurden die Lampen tagsüber ohne Petroleum betrieben. Diese wurden an seitlichen
Signalstützen am letzten Wagen so aufgesetzt, dass sie nach vorn und
hinten sichtbar waren. Auf diese Weise konnte die Vollständigkeit
der Züge auch von der Lokomotive oder vom hochgelegenen Wird der vollständige Zug auf Grund dieser Kennzeichnung nicht festgestellt, muss man von einer Zugtrennung ausgehen. Das bedeutet, dass sich noch Waggons bzw. Lokomotiven auf der Strecke, bwz. auf dem jeweiligen Gleis noch befinden. Hintergrund dieser Begebenheit war eine Kennzeichnung, dass der Zug vollständig - bzw. kein Wagen abgerissen war. Passierte dieser so gekennzeichnete Wagen eine Blockstelle oder einen Bahnhof, dann durfte erst der nächste Zug folgen. Zugschlusssignale bestehen je nach
Lichtverhältnis aus einem Licht oder einer Tafel. Sie werden
paarweise an der linken und rechten Seite des letzten Waggons
angebracht. Die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft (DRG), die Deutsche Reichsbahn (DRB), die Deutsche Bundesbahn (DB) und die Deutsche Reichsbahn (DRo) benutzten hierzu diese Oberwagenlaternen bzw. Zugschlusslaternen mit Petroleumbeleuchtung. Seit den 1960er Jahren wurde wegen
der Erfahrungen mit der durchgehenden Bremse und mit Fahrzeugen mit
eingebauten Schlusslampen auf die Sichtbarkeit des Schlusssignals
nach vorn verzichtet. Die Oberwagenlaterne gab es als
Konstrukt bei der DB bis 1965, zu erkennen am angeschweißten Konus
unterhalb der Bodenplatte. Ab 1966 gab es bei der DB nur noch
4 aufgeschweißte Bügel an den Laternen, welche mit diesen in die
dafür vorgesehene Halterung eingesetzt wurde. Diese
Zugschlusslaterne wurde dann nur noch in einer speziellen Halterung
eingesteckt.
DRG/DRB Die Firmen Leonhard Kolb und Eger
& Blickle aus Nürnberg produzierten bereits in den 20er Jahren für
die damalige Deutsche Reichsbahn Gesellschaft (DRG) Laternen aller
Art.
Bestandteile Das Gehäuse Der Rauchabzug Reflektoren Scheiben Der Brenner Der Tank Das Zylinderglas
DB Ab ca. 1955 wurde die
Zugschlusslaterne von kleinen Blechwarenfabriken hergestellt. Danach
hat sie die Firma 1960 waren die vier Füße noch aus Flachstahl, der "U"-Bogen war zusätzlich noch mit einer Aussparung versehen. Ab ca. 1962 wurden die Füße aus zwei Stahlblechen zusammengeschweißt, gestanzt und gebogen. Ab ca. 1970 gab es die Füße auch aus 10 mm gebogenem Walzstahl (Flachstahl). Ab 1972 gab es bei der Laterne noch eine weitere Änderung: die kleine Aussparung an den Füßen entfiel. Das war wiederum eine Kostenersparnis. Ab 1979 wurde diese
Zugschlusslaterne bei der DB weiter vereinfacht. Zu erkennen ist
dies an den mittels einfachem Ab 1988 gab es noch eine Serie mit beidseitigen Fenstern und geprägtem DB-Logo. Danach wurden diese Zugschlusslaternen nur noch mit einseitig ausgeführtem Loch und Reflektor ausgeführt. Das Loch in der Tür oder im hinteren Teil wurde mit einem eingeschweißtem Blech verschlossen. Ab 1989 wurde die Tür oder die Rückwand ohne Aussparung gefertigt. Es war sozusagen nur noch ein Rohling ohne Sicken, ohne Ausstanz. Ab 1990 wurden die Laternen nach und nach durch Reflektorscheiben ersetzt. Dies ersparte die sehr aufwändige Wartung.
Bestandteile Das Gehäuse Der Rauchabzug Reflektoren Scheiben Der Brenner Der Tank Das Zylinderglas Maße
DRo Bei der Deutschen Reichsbahn (DRo)
wurden ebenso Zugschlusslaternen eingesetzt. Die erste Version aus
den 60er Jahren hatte anfänglich ebenso vier Standfüße. Später
rationalisierte man umgehend und kam mit 3 Standfüßen aus. Die Lampe
ist optisch kleiner, als ihre Schwester von der DB. Die Laternen der
DRo besitzen zudem einen dickeren Rauchabzug und
Aluminiumreflektoren.
Bestandteile Das Gehäuse Der Rauchabzug Reflektoren Scheiben Der Brenner Der Tank Das Zylinderglas
Betrieb Die Laternen mussten insbesondere
bei Güterzügen an den Grenzen jeweils gewechselt werden, da jede
Bahngesellschaft ihre eigene Form hatte. |
Ein Blick auf die Berliner
Lampenindustrie Aus den Werkstätten des Lichts - von Erich Salzmann, mit Abbildungen von C. Stöving. Ausgegraben und fürs Internet aufbereitet durch Jürgen Breidenstein, STUGA-CABAÑA, www.hytta.de. |
Restauration /
Ersatzteile / Nachfertigungen Nicht jede Laterne ist im Bestzustand. Oft fehlen Einzelteile, welche wir Eisenbahnfreunde gerne zur Komplettierung nachbestellen möchten. |
Restauration Wir Sammler lieben unsere Laternen in der Originalversion, d.h. unbehandelt und unverbastelt. Wer aber seine Laterne restauriert haben möchte, oder Ersatzteile sucht, ist hier beim Eisenbahnlampen-Ausbesserungswerk Kredenbach sehr gut aufgehoben. Gute Preise, kompetente und freundliche Beratung sind hier selbstverständlich. |
Ersatzteile Die Zylindergläser
und diese 8-linigen Kosmosbrenner mit Dochten können auch z.B.
bei "Peters
Drehscheibe" nachbestellt werden. |
Nachfertigungen Die Firma "Unger" fertigte einige Laternen an für die Eisenbahnfreunde an. Hier handelt es sich um keine Originallaternen, welche bei der DRG/DRB/DB/DRo im Einsatz waren. |
Mehr als nur eine Laterne / Liebhaberei Wer kennt sie nicht, diese im
Volksmund bezeichnete "Owala". Überall war sie vertreten: An den Waggons, auf
den Bahnsteigen, im Rangierbahnhof, neben den Gleisen am Nebenbahnhof, etc. Als die DB und DRo sich langsam
von ihren Laternen trennten, kamen einige Laternen in den
DB-Souvenirverkauf. Die meisten wurden verschrottet, eine Aufarbeitung zum
Verkauf unterblieb.
Zugschlusslaternen, Stuttgart-Hbf, 22.11.1980, Photo © Hans Jörg Dücker |
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(ohne Griff) |
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DRG 19xx |
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Kampschulte&Co
mit seitlichem Aufdruck: -> Bf Bretten |
180 x 450 x 180 mm |
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DRG 19xx |
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Kampschulte&Co
mit seitlichem Aufdruck: -> Betriebswagenwerk |
180 x 450 x 180 mm |
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DRG 19xx |
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Kampschulte&Co
mit seitlichem Aufdruck: |
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DRG 19xx |
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Kampschulte&Co
mit vorderer Bemalung: |
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19xx |
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Firma Kampschulte |
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DRG 19xx |
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schmale Ausführung: Oberwagenlaterne für Schmalspurbahnen und Kleinbahnen |
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mit Kennzeichnung: |
140 x 420 x 140 mm zuzüglich
Klappe: |
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19xx |
schmale Ausführung: Oberwagenlaterne für Schmalspurbahnen und Kleinbahnen |
Kampschulte&Co |
180 x und
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Photogalerie: Mit Laternen unterwegs |
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Hamburg-Altona, Februar
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Ort =?, Datum = ? (vor 1968) | |
![]() Photo ©Siegfried Huber, Sammlung Tom Steiner |
Oberwagenlaternen beim "Öchsle" |
Ochsenhausen, Datum
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![]() Photo © |
Bude mit Signalschildern |
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Zugschlusslaternen auf Wagen + BR 150 |
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![]() Photo © |
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Stuttgart-Hbf, 22.11.1980 | |
![]() Photo © Slg. Heiko Müller |
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Saalfeld |
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![]() Photo © Karl-Friedrich Seitz |
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![]() Photo © |
Oberwagenlaternen mit 118-002 und 601-014 |
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![]() Photo © Axel Tomforde |
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Stuttgart-Hauptbahnhof, 18.06.1987 | |
Photo © XY |
Objekt |
Ort, Datum |