Lokschilder ohne Lok

 

 

Es klingt schon seltsam, "Lokschilder ohne Lok". Lokschilder im Auftrag der Deutschen Bundesbahn für Lokomotiven, welche das jeweilige Schild nie erhalten haben.

 

 

 

 

 

Geschichte der  "Lokschilder ohne Lok"

E10 308 - 312

Als die Deutsche Bundesbahn Lokschilder für ihre Elektrolokomotiven gießen ließ, hatte sie die Tradition der Bezeichnung anhand metallischer Kennzeichnungen fortgeführt.

Doch hier kommt manch Sammler ins schleudern. Diese Loknummern gibt es nicht. Die Schilder aber sehr wohl. Was ist geschehen?

Die Nummernvergabe für die E10er war:

- E10 101 bis E10 287

- E10 288 bis E10 510

Unklar war, wie die 5 Lokomotiven der mit Henschel Schnellfahrdrehgestellen und Getrieben für bis zu 160 km/h ausgerüsteten Lokomotiven bezeichnet werden. Man führte sie fort mit E10 1308 bis 1312, in Anlehnung an die 6 bereits gelieferten Maschinen E10 1265 bis 1270.

Der Einsatz der Maschinen E10 1308 bis 1312 war nach wenigen Jahren wieder beendet. Am 1. Januar 1968 wurden die bereits ausgelieferten E10.12 (E10.13) als Baureihe 112 umgezeichnet. Diese behielten dabei ihre Ordnungsnummer, die zur Unterscheidung vorangestellte „1“ fiel weg, so dass die 11 Loks die Nummern 112 265 bis 112 270 und 112 308 bis 312 erhielten.

Die Schilder für die E10 308 bis 312 wurden bereits in Auftrag gegeben, jedoch wegen Umstellung auf die Computernummer nie an den Lokomotiven angebracht.

Ausgeliefert wurden die Lokschilder E10 308 bis 312 mit der Stempelung GALSI10Mg und dem Logo "EK" im Kreis.

1968 wurde die Kennzeichnung auf Computernummern umgestellt, die Schilder wurden abgebaut und die neuen Nummern auf das Lokgehäuse auflackiert. Gelegentlich gab es auch die EDV-Nummer auf einer Blechplatte mit Klebeziffern, gelegentlich auch auflackiert.

 

E10 1299 + 1300

Zur Erprobung von Komponenten für die DB-Baureihe E 03 wurden die Lokomotiven E 10 299 und E 10 300 für das Bundesbahn-Zentralamt München 1962 umgebaut. Die Lokomotiven erreichten auf der Messstrecke von Forchheim nach Bamberg 1963 die Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. In Anlehnung an die Lokomotiven mit Henschel Schnellfahrdrehgestellen umgezeichneten Lokomotiven sollten auch die zwei Außenseiter mit einer vorangestellte „1“ gekennzeichnet werden.

Auch hier wurden die Lokschilder in Auftrag gegeben, jedoch wegen Umstellung auf die Computernummer nie an den Lokomotiven angebracht. Die Lokomotiven wurden 1968 gleich in 110 299 und 110 300 umgezeichnet.

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Lokschilder BR E10, Ausführung GALSI10Mg

E10 308

E10 309

E10 310

E10 311

E10 312

 

E10 1299

E10 1300

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E10 309

E10E10E10

E10 312

E10E10E10

-
E10 1300

E10E10E10

Die Schilder sehen super aus, jedoch waren sie nie an einer Lokomotive.

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Epilog
Wie auch immer diese Lokschilder an Eisenbahnfreunde und Lokschildersammler gelangten, ist bis heute nicht geklärt. Schön ist es, dass einige Lokschilder erhalten sind und so einen kleinen Blick hinter die Kulissen der Nummernvergabe zeigen.

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