Rarität oder Fälschung ?

 

 

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Überführung eines Fälschers wegen mehrfachen Betrugs

Amtsgericht Tiergarten, 2. Juni 1999: Im Raum C106 hatte sich Horst Flader wegen versuchten Betruges zu verantworten Das ist eigentlich nichts Außergewöhnliches im Gerichtsalltag. Doch der Fall mit den beiden Geschäftszeichen 244DS810/98 und 55/JS3347/97 ist bisher einmalig in Deutschland: Der Angeklagte soll unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Lokschilder verkauft haben. Im Klartext: F. bot mutmaßlich Duplikate als Originale an.

Über Kleinanzeigen in Fachzeitschriften und auf Eisenbahnbörsen versuchte F. seit Anfang der 90er Jahre, Lokschilder der Deutschen Reichsbahn (DR) an den Mann zu bringen. ... Im Herbst 1993 wurden einige erfahrene Sammler misstrauisch. Die Fertigung der Schilder wich oft von den DR-üblichen Normen ab. Zudem erweckten der Alterungs- und Verschmutzungsgrad Zweifel and der Echtheit der Lokschilder. ... Es wurden Schilder angeboten, von Lokomotiven, deren Folgenummer es nicht gab, oder Maschinen in einer Ausführung (DR-Ost), die nur bei der Bundesbahn verblieben, oder Schilder von Maschinen, die nach dem Krieg ausgemustert wurden...

Kurzum: Sollte F. noch einmal Lokschilder als Originale anbieten, drohe die Wiederaufnahme des Verfahrens. Ob es hilft? Die nächste Kleinanzeige hat er  nach der Verhandlung bereits geschaltet.

Nachzulesen im Modelleisenbahner Nr. 8 August 1999.    

Leider sind immer noch Kleinanzeigen in der Art zu finden, jedoch unter "Chiffre-Nr." Hier sollte der Sammler sehr vorsichtig sein.

 

Schilder der DRo mit Niet-Messing-Spitz gab es sehr wohl, was die Galerie zeigt. Doch hier wurde zuviel "Frischrost" aufgebracht...
Zu sehen ist die 23 1113 mit gegossenen, dünnen Ziffern. Diese Ziffern besitzen die hälfte der Standard-Dicke. Die Struktur ist gleichmäßig gealtert, ebenso auf der Rückseite.
Hier das "Corpus Delicti", um das es bei dem Prozess ging. Abgesehen von dem lächerlichen Flugrost stimmen die Ziffern nicht in ihren Maßen. Das typische Erkennungsmerkmal sind nach wie vor die seltsamen Betriebsspuren an den Schraublöchern. 
Das 39 059 war im April 2005 bei ebay zu ersteigern. Nach Bekanntmachung als "Fälschung" hat die Verkäuferin darauf hingewiesen. Dennoch hat es jemand für ca. 60,- Euro ersteigert. Vielleicht wird das Zeugs ja auch mal was wert, so als "echte" Fälschung.
Auch diese 43er wurde verhältnismäßig gut nachgegossen.
Diese 44er mit spitzen Ziffern war eine DB-Lok, welche Schilder in NAlR bekam
Sogar an Aluguss-Schildern versuchte der Fälscher sein Werk. Die Abmessungen stimmen nicht.
Fälschung E18 37 Niet-Alu-Breit, Hr. Flader Das E18 37 besitzt eine dem Schein nach eine alte Grundplatte. Die Ziffern wurden in seiner typischen Form gefeilt und entsprechend  durchgenietet UND verschweißt. Möglicherweise musste eine DRo-E-Lok ihr "E" für dieses Schild lassen.

 

Weitere bekannte Schilder dieses Fälschers:

01 534 GAlS, 01 1058 GAlSoR (DB), 03 046 NAlS, 03 060 GAlS, 03 067 NAlS, 03 254 NAlS, 03 267 NAlS, 23 1113 GAlS, 38 262 NMsD, 38 1531, 38 3137 NAlS, 43 025 GAlS, 44 350, 44 1753 NAlS, 50 131 GAlS (DB, Bild folgt), 50 1131 NAlS, 50 1330 NAlS, 50 1384 NAlS, 50 3690, 55 1923 NMsD, 56 208 NMsS, 56 2376 NAlS, 57 3297 NAlS, 58 051, 58 1345 NAlS, 64 170 NAlS, 64 186 NAlS, 75 515 GAlS, 75 533 NAlS, 75 535 NAlS, 75 573 NAlS, 78 226 NAlS, 83 1024 GAlS, 86 367 NAlS, 86 578 NAlS, 86 627 NAlS (DB, was für ein Pech...), 89 6033 NAlS, 89 6122 NAlS, 91 526 NMsD, 93 167 NAlS, 93 692 GAlS (DB), 93 896 NAlS, 93 692 GAlS, 95 043 NAlS, 99 535 NAlS, E18 34 NAlD, E18 37 NAlD.

 

Gegen Hr. Flader wurde wiederholt Anzeige erstattet wegen Betrugs. Nachdem Hr. Dr. Samek gegen Hr. Flader ein Gerichtsurteil erwirkte, ging der Verkauf von gefälschten Schildern munter weiter. Hier liegt eine Wiederholung des Strafbestandes vor. Die Schilder wurden 3 Monate nach der Anklage verkauft. Mittlerweile liegen die Schilder als Beweismittel bei der Polizei in Berlin.

Der Prozess ging folgendermaßen aus:
Die Klage wurde abgewiesen. Grund: Der Verkäufer, Hr. Flader, hat in seinen Verkaufslisten hingewiesen, dass er für die Echtheit nicht garantieren könne. Des weiteren verkauft er im Moment weiterhin Schilder in bekannten Eisenbahnzeitschriften unter Chiffre. Im Antwortbrief verkauft er dann "Eisenbahnteile".
Fazit: Wer hier noch kauft, ist selbst schuld. Wer diese Teile verkauft und dann anderen Eisenbahnfreunden als "echte" Lokschilder weiterverkauft, macht sich strafbar.

28.05.2005

 

Horst Flader war wieder aktiv:
Anzeige-Nr. Chiffre 100/06/01
im Eisenbahn-Kurier 01/2006

Er verkauft E18 34 NAlD und 98 002 NAlD

Hier das Antwortschreiben auf seine Annonce:

Betr.: Anzeige-Nr 100/06/01; EK Chiffre 
Lokschilder: E 18 34 NALD, 98 002 NALD, DR bzw. DRG

Sehr geehrter Herr xxx,
Danke für Ihre Zuschrift.
Meine L.-Schilder habe ich in den 50er-70er Jahren erworben.
Für mich sind o.g. L.-Sch. Originalschilder. Bei einer möglichen
Besichtigung können Sie selbst Ihre Entscheidung treffen. 
Eine Garantie kann ich schon deswegen nicht übernehmen, da 
ich weder Hersteller noch Gewerbetreibender bin.

Preise möchte ich erst nach Besichtigung nennen.

Mit freundlichen Grüßen
H. Flader

Nicht nur, dass er mit seinen Betrügereien weitermacht, er hat auch keine Ahnung von Schilderausführungen und fertigt das Schild einer Länderbahnlok 98 002 in Aluminium an....

 

Horst Flader war wieder aktiv:
im Eisenbahn-Kurier 05/2007

03 067 NAlS
64 186 GAlS
95 014 NAlD
98 002 NAlB
99 535 NAlS

99 535 Niet Alu Spitz, Fälschung von Hr. Flader 99 535 Niet Alu Spitz, eine Fälschung von Hr. Flader, Rückseite im Angebot 2007
98002 Niet-Alu-Breit, Fälschung von Hr. Flader 98 002 Niet Alu Breit, Fälschung von Hr. Flader, Rückseite im Angebot 2007

 

Horst Flader war wieder aktiv:
08/2008

...immer der gleiche Text... (Brief muss noch gescannt werden)

Für ihn seien seine Lokschilder Originale. Eine Garantie oder Gewährleistung kann er logischerweise schon deswegen nicht übernehmen, da er weder Hersteller noch Gewerbetreibender sei.

Versand sei nicht möglich. Kauf nur nach Besichtigung, Beurteilung und Entscheidung.

Wie gesehen und gekauft. Keine Quittung, keinen Nachweis!

 

Horst Flader war wieder aktiv:
06 bis 10/2009
07.10.2009

16.10.2009

 

Horst Flader war wieder aktiv:
10/2010

http://www.eisenbahn-journal.de/10.htm

H. Flader, Alfred-Randt-Str. 46, 12559 Berlin-Köpenick

Wie gesehen und gekauft. Keine Quittung, keinen Nachweis!

 

Auch in 2011 ist Horst Flader aktiv im Eisenbahnjournal und Modelleisenbahner.

Unter dem o.g. Geschäftszeichen kann sich jeder geschädigte über einen Anwalt Einsicht gewähren und diese Urteile bei Betrug heranziehen.

Bitte im Einzelfall genau prüfen, der Herr ist ein gerichtlich verurteilter Fälscher!

Weiterhin werden gefälschte Lokschilderbilder von Geschädigten gesucht, zur Veröffentlichung auf dieser Seite.

Besten Dank für die Zusendungen der abgebildeten Fotos. Der zugehörige Schriftwechsel liegt bei den betreffenden Sammlern sowie mir als Kopie vor.

Darum: Wer Lokschilder nachmacht oder verfälscht, oder sich nachgemachte oder verfälschte verschafft und als Originale in Umlauf bringt, wird bestraft.

 

Horst Flader war wieder aktiv:
2012 über einen Berliner Modellbahnhändler.

Diese Schilder wurden über Ebay verkauft. Nachdem der Modellbahnhändler verständlicherweise massiv Probleme bekam, werden diese nachgefertigten Schilder nun als "Nachfertigung" bzw. Replik verkauft. (2013, 2014, 2015)

Hoffentlich ist diese Geschichte hiermit zu Ende.